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Besuch Velesmes
Beindruckender Besuch in Frankreich im Mai 2024

Rettung des Dorfes Velesmes durch Heinrich Niewind vor 80 Jahren.

Gastgeber und Gäste auf dem Platz des Friedens.

Erinnerungsplakat, von den Grundschülern Velesmes entworfen.

Gedenken am Ehrenmal (v.l, Wilhelm Sendermann, Christoph Kötter und Bürgermeister Jean-Paul Geoffroy)

Die Tür, an der Heinrich Niewind die Besatzungspolizei erwartete. Gestaltet von den Grundschülern Velesmes.

Der Wegweiser

Ansprache anlässlich der Einweihung des Platz des Friedens.

Ansprache zur Geschenkübergabe.

Über Pfingsten 2024 folgten 48 Olfener der Einladung eines kleinen Dorfes in der Franche-Comté / Frankreich.

 

Velesmes wurde in den Wirren des Zweiten Weltkrieges am 08. September 1944 durch den Olfener Geistlichen Heinrich Niewind vor der Zerstörung gerettet (Einschub s.u.). Dieses Ereignis jährt sich 2024 zum achtzigsten Mal. Deshalb erreichte die Stadt Olfen eine Einladung aus Velesmes, um gemeinsam diesem Ereignis zu gedenken.

 

Der Austausch mit den Franzosen wird seit Jahrzehnten aus der Olfener Bevölkerung heraus getragen. Wie bereits in der Vergangenheit engagierte sich das Musik-Corps 76 unter Leitung von Uwe Koschela bei der Organisation der Reise in besonderem Maße. Mit auf die Fahrt gingen neben Angehörigen der Familie Niewind wiederholt auch der Bürgermeister Wilhelm Sendermann und sein Stellvertreter Christoph Kötter.

 

Freitagnachmittag, dem 17.05.2024 erreichten die Olfener nach 11-stündiger Busfahrt den Kirchplatz von Velesmes und wurden dort wie immer herzlich empfangen.

 

Zentraler Punkt des Wochenendes war neben dem festlichen Dankgottesdienst am Nachmittag eine Gedenkveranstaltung am Samstagabend.

 

Doch vorher brachten sich die Kinder der Grundschule von Velesems am Morgen mit einer Olympiade ein. Es wurden Mannschaften aus den Velesmer Gastfamilien und der Olfener Reisegruppe gebildet, die verschiedene Sportarten wie Volley - oder Basketball absolvierten. Und wie sich das für eine Olympiade gehört wurden im Rahmen einer Siegerehrung Medaillen durch die Kinder verliehen. Aber nicht nur deshalb war das Engagement der Kinder beeindruckend. Im Rahmen eines mehrmonatigen Schulprojektes haben sie sich mit den Ereignissen von 1944 auseinandergesetzt. Sie haben dokumentiert, Logos, ein Plakat, Texte entworfen und die Ereignisse rekonstruiert

 

Nach dem offiziellen Gedenken und Kranzneiderlegungen am Ehrenmal vor dem Rathaus, bei denen auch Vertreter aus umliegenden Gemeinden und überörtlichen Einrichtungen anwesend waren, zogen die Delegationen bis hin zu dem Ort, an dem Heinrich Niewind mit der deutschen Besatzungspolizei verhandelte. Dieser Ort war von den Grundsschulkindern besonders gestaltet. Sie trugen in Liedform ihre im Vorfeld entworfenen Texte vor.

 

Danach begaben sich alle Teilnehmer in Richtung Kirche, wo in unmittelbarer Nähe mit Ansprachen ein Platz des Friedens eingeweiht wurde. Hierzu hatten die Velesmers eine Gedenktafel installiert, die an das Geschehen im September 1944 und den Einsatz des Pfarrers Marcel Remillet erinnert, der nach dem Krieg die Velesmer Kirchengemeinde übernahm. Remillet hatte in den Sechzigern  Jahren maßgeblichen Anteil daran, dass der bis dahin unbekannte Retter ausfindig gemacht werden konnte.

 

Auf dem Friedensplatz befinden sich bereits eine Rotbuche, die die Olfener 2014  als Freundschaftsbaum mitbrachten und eine Bank, die 2019 als Gastgeschenk diente. Komplettiert wurde dieses Jahr das Ensemble durch die Olfener Gäste mit einem Tisch und einem Wegweiser, an dem die Namen der Geistlichen Remillet und Niewind angebracht sind.

 

Ein Festbankett mit einem Konzert des Musik-Corps 76  schloss sich bis in die frühen Morgenstunden an.

 

Am Sonntag hatten die Velesmer Gastgeber einen ganztägigen Ausflug in ein Freilichtmuseum organisiert, in dem alte Bauerhäusern aus ganz Frankreich wieder aufgebaut bzw. rekonstruiert worden sind.

 

Nach einem erneuten Abendessen am Sonntagabend im eigens für das Wochenende aufgebauten großen Zelt begab sich die Delegation am Montagmorgen an das Grab des Marcel Remillet . Dort wurde seinem Wirken mit Ansprachen, Gebeten und geistlichen Musikstücken gedacht.

 

Der Abschied am Montagmittag fiel den Gastgebern wie Gästen schwer. Doch ein nächstes Treffen ist gesichert. Die Olfener haben zu einem Gegenbesuch anlässlich des 50-järigen Jubiläums des Musik-Corps 76  der Stadt Olfen im Jahre 2026 eingeladen.

 

Der diesjährige Austausch zwischen  Olfen und Velesmes wurde mit finanziellen Mittel der Stadt und dem Deutsch-Französischem Bürgerfond unterstützt.

 

 

Einschub

Das kleine französische Dorf Velesmes im Kreis Gray ist mit der Stadt Olfen über ein Ereignis während des Zweiten Weltkrieges sehr verbunden. Am 08. September 1944 bewahrte der gebürtige Olfener Geistliche Heinrich Niewind das kleine Dorf vor der Zerstörung durch die deutsche Besatzungspolizei, die Velesmes als Racheakt für einen Partisanenangriff sprengen wollte.

Nach dramatischen intensiven Verhandlungen durch Niewind zogen die mit Sprengstoff beladenen Polizeilastwagen wieder ab.