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Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes beschlossen
Klimaneutralität bis 2035
Umfangreicher Maßnahmenkatalog in verschiedenen Handlungsfeldern.
Der Rat der Stadt Olfen hat in seiner Sitzung am 13. Dezember 2022 die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes beschlossen. Hauptziel: Die Stadt Olfen soll bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein und damit eine ausgeglichene CO₂-Bilanz aufweisen. Als Zwischenziel wird eine Reduktion der CO₂-Emissionen um 70 % bis 2030 festgelegt.
„Wir sind auf einem sehr guten Weg. Schon heute“, so Bürgermeister Sendermann. „Mit der einstimmig vom Rat der Stadt Olfen beschlossenen Fortschreibung des bereits bestehenden Klimaschutzkonzeptes und dem dazugehörigen Maßnahmenkatalog, gehören wir zu den wenigen Kommunen im Kreis, die das oberste Ziel der Klimaneutralität bis 2035 realistisch erreichen wollen und auch können.“ Dies sei eine wichtige Strategie für die Zukunft, mit der Olfen als Vorbild vorangehen will und werde.
Blick auf Ziele und Machbares
Wilhelm Sendermann betonte in diesem Zusammenhang, dass er die im Vorfeld vorgelegten anspruchsvollen Anträge der Fraktionen Bündnis90/Die Grünen und der CDU ausdrücklich begrüße. Katja Meyer bedankte sich für die Fraktion Bündnis90/Die Grünen bei allen Mitwirkenden für die konstruktiven und sehr intensiven Diskussionen. Nach harter Arbeit sei die Freude an der Zielvorgabe umso größer. Das beantragte Zwischenziel der Reduktion der CO₂-Emissionen um 70 % bis 2030 solle als Zwischenkontrolle dienen, betonte Katja Meyer.
Zusammenarbeit aller Parteien
Zu einer öffentlichen Kritik im Nachgang zu dem Ratsbeschluss, erst 2035 statt 2030 klimaneutral sein zu wollen und damit eben keine Vorreiterrolle zu haben, betonte Sendermann: „Solche Meinungen kann ich nicht so stehenlassen. Alle Parteien im Rat haben sich in Zusammenarbeit mit der Stadt Olfen und den Bürgerinnen und Bürgern als Ideengeber sehr intensiv mit den notwendigen Maßnahmen und auch Zeitvorgaben auseinandergesetzt. Gemeinsam wurde das Jahr 2035 als Zielvorgabe festgeschrieben, was in fast keiner Stadt im Kreis so explizit genannt wird. Ich denke, dass wir in Olfen in den letzten Jahren bewiesen haben, dass an allen Stellen, die möglich sind, Klima- und Umweltschutz für uns ganz weit oben auf der Agenda stehen. Und so werden wir es auch in Zukunft handhaben und dabei den Blick auf Machbares mit dem Blick auf die vorgegebene zeitliche Zielsetzung noch weiter schärfen. Olfen hat damit eine Vorreiterrolle im Kreis.“
Maßnahmensteckbriefe
„Was der neue bzw. erweiterte Maßnahmenkatalog im Rahmen der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes alles beinhaltet, ist auf Basis des bereits vorhandenen Maßnahmenkatalogs, der verwaltungsinternen Workshops sowie der Bürgerideensammlung und den beschlossenen Vorschlägen der Politik entstanden“, so Klimaschutzmanagerin Jana Papurcu in der jüngsten Bau- und Umweltausschusssitzung. In ihrem anschließenden Vortrag gab sie zunächst einen Rückblick auf die Maßnahmen des vergangenen Jahres. Dazu gehörten u.a. die Umrüstung der Flutlichtanlagen auf Sportplätzen in Olfen und Vinnum auf LED, Energie-Beratungsgespräche für Bürger und auch die Entfristung der Stelle der Klimaschutzmanagerin der Stadt Olfen.
Prioritätenliste erstellt
„Im Rahmen der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes hat sich ein umfangreiches Maßnahmenportfolio entwickelt, das jetzt als Richtschnur für den kommunalen Klimaschutz der Stadt Olfen dient und in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll“, so Jana Papurcu weiter. Dabei wurden die einzelnen Punkte des Maßnahmenkataloges in verschiedene Handlungsfelder unterteilt. „Innerhalb der einzelnen Handlungsfelder haben wir unter Berücksichtigung konkreter Ideen, Vorschläge und Zeitvorgaben eine Prioritätenliste erstellt“, so Jana Papurcu.
Aktuell in der Umsetzung oder bereits abgeschlossen sind danach einzelne Kampagnen zum Umweltschutz. Dazu gehören die Vergabe des Umweltpreises, die Teilnahme am „Stadtradeln“ und die Beteiligung an der Klimaschutzwoche. Hier aufgeführt ist auch die Aktualisierung der kommunalen Homepage hinsichtlich Informationen und Beratungsangeboten zum Klima- und Umweltschutz allgemein und zur Präsentation von Projekten und Wettbewerben, sowie die Beteiligung am KlimaPakt Kreis Coesfeld und die interkommunale Zusammenarbeit der Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager im Klimanetzwerk des Kreises Coesfeld.
Vier neue E-Ladesäulen
Bereits in der Umsetzung ist die Optimierung des kommunalen Fuhrparks und hier der Ausbau der Elektromobilität. Die Errichtung von vier neuen E-Ladesäulen durch die Münsterland Netzgesellschaft ist ebenfalls in Arbeit. Im Rahmen des Bundesförderprogramms „Ladestruktur vor Ort“ konnte hier eine Förderung in Höhe von 80 % generiert werden. Das Projekt „städtischer Verleih von Lastenrädern“ steht in den Startlöchern (siehe Bericht S.11 Stadtzeitung Ausgabe 1 / 2023).
Coworking-Space und Fahrgemeinschaften
Nach der Prioritätenliste sollen folgende Maßnahmen langfristig umgesetzt werden: 1. Schul- und Kitaprojekte, die u.a. auch durch die Bereitstellung von Projektmitteln die Kinder für das Thema Klimaschutz sensibilisieren sollen. 2. Die Realisierung eines Stadtteilautos zum Car-Sharing auf E-Auto-Basis und 3. Förderungen von Coworking-Space und Fahrgemeinschaften.
Förderung für heimische Bepflanzung
Unter dem Titel: „Maßnahmen für die Bürgerschaft“ beinhaltet die Prioritätenliste die angestrebte Förderung von z.B. der Anschaffung von Lastenrädern, Pflanzung von Obstbäumen, Dachbegrünungen und Rückbau von Schottergärten. Darüber hinaus sollen Fördermittel zur heimischen Bepflanzung im Bestand bereitgestellt werden. Dies als Anreiz für die Bürger, heimische, ökologische und artenschutzrelevante Bäume und Gehölze zu setzen, für deren Anpflanzung keine rechtliche Verpflichtung besteht. Langfristig umgesetzt werden sollen die Erstellung einer größeren Freiflächen PV-Anlage und die erweiterte Nutzung des Windenergiepotenzials.
„Wir brauchen alle Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe“
„Es gibt eine Menge zu tun und alle Beteiligten sind motiviert, das gesteckte Ziel zu erreichen. „Aber natürlich kann Politik und Verwaltung alleine nicht alles richten. Wir brauchen alle Bürgerinnen und Bürger, deren Ideen und deren tatkräftige Mithilfen bei den nun umzusetzenden Maßnahmen“, so Bürgermeister Wilhelm Sendermann.
Text und Foto: WK für Stadt Olfen
Stadtzeitung Ausgabe 01/2023