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Grußwort Stadtzeitung
Ausgabe 04/2024

Das Grußwort von Bürgermeister Wilhelm Sendermann aus der aktuellen Stadtzeitung können Sie hier lesen.

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


jetzt haben wir seit einigen Tagen Olympia, doch wir haben alle noch die Auftritte unserer Nationalmannschaft bei der EM in unserem Land vor Augen. Wie famos würde wohl eine deutsche Gesellschaft aussehen, die von Julian Nagelsmann trainiert würde? Das hat sich vielleicht mancher überlegt, als der Bundestrainer am Tag nach dem Ausscheiden seiner Fußballmannschaft zu einer Rede ansetzte, die eine Mischung war aus dem „ Wort zum Sonntag“  und einer bundespräsidialen Weihnachtsansprache. Aber er hat es meiner Meinung nach sehr gut gemacht. Nagelsmann geißelte wie schon direkt nach dem Spiel in Stuttgart die depressive gelähmte Stimmung  im ganzen Land. „ Wenn wir immer nur in Tristesse verfallen, und  alles ist grau und  alles ist schlecht, dann wird sich keiner verbessern.“  Er rief zu mehr Gemeinsinn auf und erinnerte an frühere Zeiten, als die Menschen einander zugewandter waren, was durchaus auch von praktischem Nutzen war. „Wenn ich meinem Nachbarn helfe, die Hecke zu schneiden, dann ist er schneller fertig , als wenn er es allein macht.“


Die Relevanz des Fußballs, sagte er, sei zwar vergleichsweise gering, er könne aber Vorbild sein. Es sei bei diesem Turnier gelungen, eine Symbiose zwischen der Mannschaft und den Menschen im Land zu schaffen. „Und ich hoffe, dass wir es auch nachhaltig hinbekommen, diese Symbiose in weit wichtigeren Bereichen fortzusetzen.“


„Ich glaube, wir können alle anpacken, damit es nicht so traurig ist, wie es gerade wirkt und nicht alles schwarzgemalt werden muss, wie es gerade schwarzgemalt wird“, sagte Nagelsmann. „ Man kann immer Probleme sehen – und wir haben Probleme im Land. Man kann aber auch immer von Lösungen sprechen.“


Ich als Ihr Bürgermeister bin auch der Meinung, wir Deutschen sollten uns weniger von der Tristesse und den Problemen im Land lähmen lassen – sondern aus der Vereinzelung zusammenkommen, einander unterstützen. Fast alle reden von Problemen in Deutschland, aber fast keiner spricht von Lösungen. Wir sollten mehr Gemeinschaft und mehr Zuversicht wagen und weniger Energie in Selbstdarstellung und Problemfixiertheit stecken. So stellt man Nähe und Vertrauen her, weckt Begeisterung, auch wenn man im Viertelfinale rausfliegt. Das ist dann fast nebensächlich.


So sind wir auch mit den fehlenden Kindergartenplätzen in Olfen umgegangen. Im Februar als kurzfristig notwendig erkannt, steht nach 17 Wochen an der Hoddenstraße eine neue Kita mit 52 Betreuungplätzen. Das Deutsche Rote Kreuz des Kreises Coesfeld hatte es geschafft, dafür in kürzester Zeit 14 Mitarbeiterinnen einzustellen. Allen mein Dank für diese tolle Mannschaftsleistung.

Die Familien in Olfen danken Ihnen dafür!


Ihr Wilhelm Sendermann