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„Olfener Sandlandschaften
Naturwald- und Heidelebensräume an der Lippe“

Erste Maßnahmen zur Schaffung von mehr Diversität im Wald.

„Olfener Sandlandschaften – Natur­wald- und Heidelebensräume an der Lippe“ – so der Name der neuen Kon­zeption, die in einer Bürgerversammlung im Januar dieses Jahres im Detail vorge­stellt wurde. Sie ersetzt das sogenannte „Hutewaldprojekt“, das vor einigen Jahren geplant aber nicht umgesetzt wer­den konnte. Für dieses Projekt hatte die Stadt Olfen 2013 rund 115 ha ehemalige Ruhrkohlefläche mit Förderung seitens der Bezirksregierung Münster erworben.

 

Neue Entwicklung und Konzeption

In Zusammenarbeit mit dem Natur­schutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. ist eine neue Konzeption mit neuem Namen für eine Gesamtfläche von 333 ha entstanden. Dazu gehören 115 ha, die in Olfener Besitz sind zzgl. Flächen, die die NRW-Stiftung erworben und mit in das Pro­jekt eingebracht hat. Für das Gebiet, das in der Eversumer, Rönhagener und Kökelsumer Heide liegt, wurden die ers­ten gezielten Maßnahmen für den ge­planten Waldumbau durchgeführt. Dazu gab Maike Pieper von der Stadt Olfen im Juni dieses Jahres einen Sachstandsbe-richt im Bau- und Umweltausschuss.

 

Hilfe für den Ziegenmelker

„Der Ziegenmelker benötigt offene Sand- und Heideflächen entlang lücki-ger Waldränder, weshalb der Altholzbe-stand nördlich der Artenschutzfläche aufgelichtet wurde. So soll diese sog. CEF-Fläche für den Vogel verbessert werden“, berichtete Maike Pieper.

 

Verkehrssicherungsmaßnahmen und Schaffung von Totholz

Weiterhin wurde von der Durchführung von Verkehrssicherungsmaßnahmen an den vorhandenen Wegen und Straßen, die gleichzeitig den Laubholzbestand fördern, berichtet. „Einige Bäume wur­den nur zur Hälfte gefällt und verblei­ben am Waldrand. Einerseits erfolgten die Fällarbeiten zur Verkehrssicherung, weil diese Bäume bereits eine Gefahr dargestellt haben. Andererseits wurde durch den Erhalt der Baumreste somit auch stehendes Totholz bewusst ge­schaffen. Das stehende und liegende Totholz dient der Schaffung von neuen Habitaten und hält die Feuchtigkeit im Wald“, erläuterte Maike Pieper.

 

Entnahme von gebietsfremden Arten

Im weiteren Vorgehen wurden Schwarz­kiefer und Weymouthskiefer dem Ge­biet entnommen, weil sie gebietsfremde Baumarten sind. Durch die Entnahme werden die Waldkiefer und die vorhan­denen Laubhölzer gefördert, die die ge­wünschte Feuchtigkeit im Wald halten.

 

Ziel der Maßnahmen

„All diese und zukünftige Maßnahmen sind besonders wichtig, um mehr Diver-sität im Wald zu schaffen und über die Jahre einen Waldbestand erreichen zu können, der im Hinblick auf Natur- und Artenschutz noch wertvoller ist, als vor Beginn der Maßnahmen. Bereits nach 1-2 Jahren wird man voraussichtlich die ersten Veränderungen sehen“, so Maike Pieper.

 

Weiteres Vorgehen

Als nächster Schritt steht die Planung weiterer Maßnahmen, zu denen auch ein Konzept zur Besucherlenkung ge­hört, an. Außerdem soll der Abschluss ei­ner Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Olfen und dem Naturschutz­zentrum Kreis Coesfeld e. V. erfolgen. „Geplant ist auch eine Ausweisung der gesamten Projektkulisse als Naturschutz­gebiet. Dafür ist eine Änderung des Landschaftsplans Olfen-Seppenrade nötig“, so Maike Pieper.

 

Überschuss aus Holzverkauf

„Wir werden in einigen Jahren auf ein sehr wertvolles Stück Natur schauen. Und dabei kostet es die Olfener Bürger kein Geld.

Im Gegenteil: Durch die Einnahmen aus dem Verkauf des entnommenen Holzes wurde ein Überschuss in Höhe von 27 .000 € generiert“, resümierte Bür­germeister Sendermann den Vortrag. „Dieses Geld wird wieder in das Projekt investiert.“

 


Stadtzeitung Ausgabe 06/2024

Text: WK für Stadt Olfen