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RESI-EXTREM

INHALT WEITERER FORSCHUNGSPROJEKTE

Seit den Ereignissen, die im Sommer 2013 und 2014 im Stadtgebiet Olfens stattfanden, sind viele Bürger auf das Thema Extremwetterereignisse, wie Starkregen, aufmerksam geworden. Vor allem die Ereignisse im Sommer 2013 werden mit vielen überfluteten Kellern und Straßen in Verbindung gebracht. Durch tatkräftige Unterstützung von vielen Seiten war es möglich, diese Folgen zu beseitigen. Allerdings stellt sich die Frage, ob alle Betroffenen bestmöglich auf häufiger und stärker werdende Wetterereignisse vorbereitet sind. Aus diesem Grund beteiligte sich die Stadt Olfen am Forschungsprojekt RESI-extrem I und nimmt nun auch an dem Folgeprojekt RESI-extrem II teil, die jeweils von der Universität Stuttgart und der Technischen Universität Dortmund initiiert sind.


RESI-EXTREM I

In der ersten Projektphase RESI-extrem I stand die Frage Was wurde aus den vorherigen Extremereignissen gelernt? besonders im Mittelpunkt, da hieraus Schwerpunkte für die Erarbeitung von Maßnahmen identifiziert wurden. Im Rahmen dessen wurden Ansätze erarbeitet, um kleine und mittelgroße Städte resilienter (widerstandsfähiger) gegenüber zukünftigen Starkregenereignissen zu gestalten.

Im vergangenen Jahr erhielten alle Olfener Haushalte im Rahmen des Forschungsprojekts einen Fragebogen zum Thema Starkregenereignisse. Hierbei kann positiv hervorgehoben werden, dass die Anzahl der Rückmeldungen sehr hoch war. 606 Fragebögen wurden beantwortet, was ca. 11% der in Olfen gemeldeten Wohn- und Gewerbeadressen entspricht.

Sehen Sie hier die Ergebnisse im Detail.

 


Die Häufigkeit und Stärke von Starkregenereignissen wird mit großer Wahrscheinlichkeit steigen. Folglich können die daraus entstehenden Überflutungen zu erheblichen Schäden führen. Da das Kanalnetz, welches nach rechtlichen und technischen Vorgaben dimensioniert ist, diese enormen Wassermengen nicht fassen kann, hat die Stadt Olfen Starkregengefahrenkarten im Rahmen des Projektes RESI-extrem I in Auftrag gegeben. Mithilfe dieser Karten werden Fließwege und Wassertiefen dargestellt, die sich aufgrund der Regenfälle ergeben. Hierdurch können Gefahrenstellen im Stadtgebiet identifiziert werden.

Die Starkregengefahrenkarten finden Sie hier im Geoportal.

Die Ergebnisse trugen dazu bei, dass Anforderungen für resiliente Städte entwickelt werden konnten, um in den Kommunen gegenüber zukünftigen Extremereignissen besser gewappnet zu sein. Daraufhin wurden die Erkenntnisse in einem Leitfaden für Kommunen zusammengetragen und zur Verfügung gestellt. Erläuterungen dazu finden Sie hier.


INHALTE DER ZWEITEN PROJEKTPHASE (RESI-EXTREM II)

Ausgewählte Ergebnisse aus dem ersten Teilprojekt sollen in der nun laufenden Umsetzungs- und Verstetigungsphase in städtische Konzepten integriert und in erste konkrete Umsetzungsschritte befördert werden.

Am Ende von RESI-extrem II sollen Förderanträge zur baulichen Umsetzung von Maßnahmen zur Resilienzsteigerung gestellt werden. Als Grundlage dafür wird ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (InSEK) dienen, welches Strategien und Maßnahmen beinhaltet, die mögliche Schäden in besonders betroffenen Gebieten minimieren sollen. Darin sollen besonders die neu gewonnenen Erkenntnisse zu den Themen Resilienz und Starkregen berücksichtigt werden.




Neben der konkreten Maßnahmenplanung in stark betroffenen Quartieren sollen die Erkenntnisse auch auf Planungsprozesse auf der gesamtstädtischen Ebene übertragen werden. Für die Bewertung von Bebauungsplänen sollen beispielsweise die in RESI-extrem I erstellten Starkregengefahren- und Risikokarten stärker eingebunden werden.

Das Ziel ist es also, die gewonnenen Erkenntnisse bei neuen Planungen zu integrieren, um zukünftige Schäden durch Starkregenereignisse gering zu halten. Die Ergebnisse sollen der Stadt Olfen und auch anderen Kommunen als Hilfestellung dienen, die im Umgang mit Extremniederschlägen Handlungsbedarf erkennen.


VORGEHENSWEISE

Viele Zwischenschritte führen dazu, dass das gewünschte Endergebnis erreicht werden kann. Zum einen werden die in RESI-extrem I entwickelten Maßnahmen auf die technische und rechtliche Machbarkeit der Umsetzung ebendieser im Stadtgebiet geprüft. Darüber hinaus werden die Bürgerinnen und Bürger in das Forschungsprojekt eingebunden und können sich im Rahmen von Beteiligungsformaten in die Planung einbringen. Schlussendlich soll das erarbeitete Konzept politisch beschlossen werden und Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln zur Umsetzung der angedachten Maßnahmen sein.


Informationen & Projektpartner

 

http://www.uni-stuttgart.de/ireus/forschung/forschungsprojekte/laufende/RESI-extrem/index.html

http://www.irpud.raumplanung.tu-dortmund.de/projectdetails/viewproject/RESI-extrem/

www.resi-extrem.de

https://www.schwaebisch-gmuend.de/projekt-resi-extrem.html

Bereits im Jahr 2016 (vor RESI-extrem) hat die Stadt Olfen sich mit Starkregen auseinander gesetzt und eine Dokument mit den wichtigsten Informationen zusammengestellt. Dieses finden Sie hier

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Projektpartner:

Universität Stuttgart, Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS)
Technische Universität Dortmund, Institut für Raumplanung (IRPUD)
Plan und Praxis GbR, Berlin (P+P)
Stadt Olfen
Stadt Schwäbisch Gmünd


Hochwassergefahrenkarten

Nicht nur extreme Regenfälle können zur Gefahr werden, sondern auch übertretendes Wasser aus den Flüssen, sogenanntes Hochwasser. Deshalb werden die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten auf der Seite www.flussgebiete.nrw.de des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur-  und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW) regelmäßig aktualisiert. Die Bereitstellung dieser Pläne sowie eine Auseinandersetzung mit den Gefahren durch Flusshochwasser ist kein Teil des Forschungsprojekts RESI-extrem. Darüber hinaus sind die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten losgelöst von den Starkregengefahrenkarten zu betrachten. In den Starkregengefahrenkarten werden lediglich Regenereignisse simuliert, die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten beschäftigen sich jedoch ausschließlich mit Hochwasserereignissen ohne Berücksichtigung von Regenfällen. 

 

Unter https://www.flussgebiete.nrw.de/hochwassergefahrenkarten-und-hochwasserrisikokarten können sowohl die Hochwassergefahrenkarten als auch die Hochwasserrisikokarten abgerufen werden. Für Olfen ist dabei das Teileinzugsgebiet (TEZG) Lippe relevant.