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Baudenkmäler

Schloss Sandfort

Das Schloss Sandfort in Olfen-Vinnum wurde erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt. Die genaue Baugeschichte der Burg ist schwer zu bestimmen. Sie befindet sich im Besitz des Grafen Hagen-Plettenberg.

Haus Sandfort ist eine ursprünglich von einem Wall umgebene Wasseranlage mit einem Herrenhaus, das aus dem 17. oder frühen 18. Jahrhundert stammt. Auf der Vorburginsel steht ein Haus mit zwei runden Türmen. Das Herrenhaus, das mehrmals umgebaut wurde, ist durch einen viereckigen Turm mit barocker Haube gekennzeichnet.

Die Anlage dient als Wohnsitz der gräflichen Familie und kann von außen besichtigt werden.

Füchtelner Mühle

Fürstbischof Otto III., Graf von Rietberg (1301-1306), ließ die Füchtelner Mühle als Landesmühle erbauen. Sie gehörte zur Wasserburg Haus Füchteln, die Stammsitz der Ritter von Kukelshem war. Mit der Erschließung des Ruhrgebietes im 19. Jahrhundert wurde die Wassermühle auch als Sägemühle genutzt. Im Zuge des Ausbaues der Stever hat das Wasserwerk Gelsenkirchen das alte Mühlenstaurecht zur Füchtelner Mühle einschließlich der bestehenden Anlagen aufgekauft. 1992 entstand ein Wohnhaus und ein Wasserkraftwerk in den alten Gebäuden.

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde inzwischen vom Kreis Coesfeld und der Stadt Olfen erworben. Der Kreis und die Stadt wollen mit dem Erwerb der Wasserkraft- und Stauanlage zukünfitg gemeinsam Verantwortung für die Regulierungsmaßnahmen des Wasserabflusses in der Stever und den Hochwasserschutz übernehmen. Aktuell werden Bestandsaufnahmen für die Modernisierung der Anlage durchgeführt. 

Bis heute ist die Füchtelner Mühle ein Charakteristikum der Kulturlandschaft an der Stever. Die denkmalgeschützten Gebäude erinnern an die ehemalige Funktion als voneinander getrennte Öl- und Kornmühle. Als Kulturgut ist die Doppelmühle von überregionaler Bedeutung. Zum Komplex gehören neben den Gebäuden die Wegeverbindungen, die alte Furt, der Mühldurchstich als Mühlstau und der ehemalige Hauptlauf des Flusses mit der dazwischenliegenden Insel. Die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach von Hochwasser schwerbeschädigte Mühle existiert heute seit über 700 Jahren an dieser Stelle.

Als die Stever ausgebaut wurde, kaufte die Gelsenwasser AG die Staurechte und die Mühlenanlage. Das Wasserversorgungsunternehmen wollte hier die Trinkwasserversorgung der benachbarten Stauseen sichern und koordinieren. 1992 erwarb Herr Ernst Herbst die Anlage und setzte sie mit viel persönlichem Engagement wieder instand. Der rechte Teil der ehemaligen Getreidemühle wurde zum Wohnhaus ausgebaut. 1996 wurde durch den Ingenieur Ernst Herbst in den linken Trakt der ehem. Ölmühle eine Wasserkraftanlage eingebaut, die bis heute in Betrieb ist.

Direkt an der Füchtelner Mühle liegt heute ein Flussstrand von dem aus die neue Steverumflut gut zu beobachten ist.

Dreibogenbrücke

In der Nähe der "Schiefen Brücke" gibt es eine weitere bemerkenswerte Sehenswürdigkeit: die historische Kanalbrücke über die Stever, die den Dortmund-Ems-Kanal über den Fluss führt. Diese Brücke, die 1894 erbaut wurde, ähnelt in ihrer Konstruktion stark der Kanalüberführung über die Lippe (siehe unten). Die Route führt weiter bis zum historischen Sperrtor in Olfen, wo die Alte Fahrt fast endet.

ERWEITERUNG DER WASSERSTRASSE

Die Alte Fahrt ist das ursprüngliche Bett des Dortmund-Ems-Kanals. Nach zwanzig Jahren Betrieb musste die Wasserstraße aufgrund des steigenden Schiffsverkehrs erweitert werden. Dafür wurde das Kanalbett an tiefer gelegenen Stellen ausgebaggert. Schwieriger war es an den Stellen, wo das Kanalbett höher als das umliegende Gelände lag. Um eine langjährige Schließung des Kanals zu vermeiden, wurden hier "Neue" oder "Zweite" Fahrten mit größerem Querschnitt gebaut, wodurch das Kanalbett auch begradigt werden konnte. Von Datteln aus wurde zwischen 1929 und 1937 eine neue Kanalstrecke in Richtung Lüdinghausen gebaut.

Die Neue Fahrt begann in den späten 1920er Jahren als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten durch KZ-Häftlinge aus dem Börgermoor fertiggestellt.

HEUTE EIN FAHRRADWEG

Heute führt ein Fahrradweg durch das ehemalige Kanalbett der Alten Fahrt. Von der "Dreibogenbrücke" aus bietet sich ein beeindruckender Blick über die Steveraue. Abends ist die beleuchtete Brücke ein besonderes Highlight. Direkt unter der Brücke befindet sich zudem ein weiterer Flussstrand.

 

Schiefe Brücke

Die "Schiefe Brücke" von Olfen, bekannt für ihre Einzelsteinmeißelung, wurde Ende des 19. Jahrhunderts, noch vor der Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals, fertiggestellt. Sie ist Teil eines Ensembles von über 300 sogenannten Kunstbauten - darunter Schleusen, Brücken, Ein- und Durchlässe, Düker und das Lipper Pumpwerk -, die im Zusammenhang mit dem Bau des Schiffshebewerks Henrichenburg entstanden sind und oft im Schatten dieses großen Bauwerks standen.

Ein architektonisches Merkmal der "Schiefen Brücke" sind die Stirnseiten. Da der Kohlensandstein für anspruchsvolle architektonische Formen weniger geeignet war, wurde hierfür rötlicher Sandstein aus dem Arenhausener Bruch bei Kassel verwendet. Der Bau der Unterführung in Olfen an der Oststraße wurde vom Königlich-Preußischen Oberbaudirektor K. Hinckeldeyn geleitet. Die Bauarbeiten dauerten von 1894 bis 1897, und der Tag des "Gewölbeschlusses" (Richtfest) war der 1. September 1894.

Kanalbrücke Alte Fahrt - Lippe

Diese historische Kanalbrücke, die die "Alte Fahrt" des Dortmund-Ems-Kanals über die Lippe führt, liegt im Bereich Lehmhegge und ist nur über die alten Betriebswege des Kanals zu Fuß erreichbar.

Um eine einheitliche Kanalhaltung zwischen Henrichenburg und Münster zu gewährleisten, wurde der Dortmund-Ems-Kanal in den Flusstälern von Lippe und Stever zwischen hohen seitlichen Dämmen geführt. Die Kanalüberführung der Lippe wurde 1895 fertiggestellt und beeindruckt mit drei mächtigen Bögen aus Ruhrsandstein. Mit einer Spannweite von je 21 Metern wölbt sich die Brücke 18 Meter über dem Wasserspiegel der Lippe. Der Brückentrog ist 15 Meter breit und 70 Meter lang. Am Fuße der Kanalüberführung liegt das ehemalige Pumpwerk von 1897, das zur Speisung des Dortmund-Ems-Kanals mit Lippewasser diente. Ein Bassin neben dem Fluss nahm das Wasser aus der Lippe auf, das dann mittels Dampfkraft in den Kanal gepumpt wurde. Dazu wurden fünf Röhrendampfkessel mit einer Heizfläche von 200 Quadratmetern sowie ein Wasserreinigungsapparat und drei Dampfpumpen installiert. Mit der Eröffnung des Datteln-Hamm-Kanals im Juli 1914 wurde das Pumpwerk an der Lippe außer Betrieb genommen und durch die Wasserübergabe in Hamm ersetzt. Das ehemalige Maschinenhaus befindet sich heute in Privatbesitz und ist nicht zugänglich, aber ein Teil der Förderanlagen ist neben der Brücke noch erhalten.

Burgruine Rauschenburg

Überwuchert von Efeu und hohen Bäumen, beinahe mystisch anmutend: Die Ruine der Rauschenburg. Eine einstmals wichtige Grenzburg an strategisch wichtiger Stelle, wo schon die Römer vor 2000 Jahren die Lippe überquerten. Erstmal erwähnt wurde das Rittergut Rauschenburg 1050, gebaut an einer Furt an der zumeist unübergänglichen Lippe. Im Bereich der Burg bestand zeitweise die Möglichkeit, den Fluss mit Pferd und Wagen zu durchqueren. Ein Amtmann des Bischhofs Ludwig Landgraf von Hessen aus Münster wird 1317 als erster Besitzer genannt.

Abriss der Burg

Die Rauschenburg besaß ein dreigeschossiges Haupthaus mit Turm, umgeben von einer Gräfte. Eine Zugbrücke verband das Haupthaus mit dem Wirtschaftsgebäude und den Stallungen, die außerhalb des Wassergrabens lagen. Nach häufigen Besitzerwechseln ging die Rauschenburg 1823 zuletzt an die von Twickel zu Havixbeck. Um 1870 wurde die Burg lt. Überlieferung endgültig abgerissen. Es wird erzählt, dass die Anwohner mit Booten kamen, um die Steine abzuholen und sie auf ihren Höfen zu verbauen.

Die Rauschenburg heute

Heute findet man auf der kleinen, von der Gräfte umgebenen Insel nur noch einige Fragmente vom Mauerwerk. Alte, ehrwürdige Bäume halten den Standort mit ihren Wurzelwerk stabil. Die Ruine Rauschenburg ist in Privatbesitz und darf aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.

St. Vitus Kirche

Am 03.06.1877 war Baubeginn der heutigen Kirche als vierte Kirche Olfens. Erbaut nach den Plänen des Architekten Hilger Hertel mit lebendigen und bewegten Formen des gotischen Stils.

Pfarrer Dirking schreibt später: "Ursprünglich scheute man die großen Kosten eines neuen Hauptturmes. Lediglich ein kleiner Dachreiter (Kirchtürmchen) über der Vierung von Haupt- und Querschiff war vorgesehen. Aber die großartige neue gotische Kirche mit altem und niedrigem romanischen Turm wäre ein bedauernswerter Fehlgriff gewesen."

Maße der Kirche
Höhe 66,00 m
Länge 46,10 m
Breite 21,55 m

Kosten der Kirche
Bau 188.000 Mark
Inneneinrichtung 30.000 Mark
Spende von Pfarrer Dorrenden 80.000 Mark

Mehr Informationen unter www.vitus-olfen.de.