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St. Vitus-Stift Olfen
Umbau, Neubau und Renovierungen sind in konkreter Planung

Seniorenheim in städtischer Trägerschaft will Rundumversorgung mit neuen, alternativen Wohnformen anbieten.

Der historische Teil des ehemaligen Krankenhauses wird dem St. Vitus-Stift angeschlossen.

Das St. Vitus-Stift ist mit all seinen Leistungen und seiner exponierten Lage mitten im Grünen und nah an der Innenstadt seit nunmehr 23 Jahren bei Olfenern und auch Bürgern anderer Städte als Pflegeheim sehr beliebt. Der stetig zunehmenden Nachfrage nach Pflegeplätzen wird die Stadt Olfen als alleinige Gesellschafterin jetzt mit einem Anbau und umfangreichen Umbauten im Altbau Rechnung tragen. Dies mit Beteiligung der Kirchengemeinde St. Vitus im Aufsichtsrat.

 

Ingo Knüver ist Leiter des Stiftes am St. Vitus-Park und freut sich auf die neuen Möglichkeiten, die die Neu- und Umbauplanungen bieten, denn nach der offiziellen Einweihung des Stiftes im Oktober 2000 und der Erweiterung im Jahr 2013 mit 27 neuen Pflegeplätzen, die vorrangig der Betreuung Demenzkranker galt, folgt damit nun ein weitreichender Schritt in die Zukunft des Stiftes: Deutlich erweiterte Kapazitäten, eine neue Wohnform und damit eine Rundumversorgung, die auf die jeweiligen Bedarfe abgestimmt werden kann ist das Gesamtziel: Dann können Pflegebedürftige vom Betreuten Wohnen, über Wohngemeinschaften bis hin zur vollstationären Langzeitpflege wählen.

 

Ambulant betreute Wohngemeinschaften

„Heute können wir 79 Pflegeplätze anbieten, von denen zwei Kurzzeitpflegeplätze sind. Nach Neu- und Umbau werden es dann 89 vollstationäre und neun Kurzzeitpflegeplätze sein. 41 Personen leben im „Betreuten Wohnen mit Serviceleistungen. Dazu käme eine ganz neue Wohnmöglichkeit innerhalb unseres Seniorenheimes: Wir möchten 24 Plätze in ambulant betreuten Wohngemeinschaften anbieten“, so Knüver. Damit wolle man eine Lücke schließen. „Wer nicht mehr allein wohnen möchte oder kann, aber nicht vollstationär aufgenommen wird, der hätte dann die Möglichkeit, sich einer Wohngemeinschaft anzuschließen. Hier sind zwei Gruppen a 12 Personen angedacht, die sich weitgehend noch selbst versorgen, aber eben nicht mehr allein wohnen möchten“.

 

Eigener Pflegedienst

Unterstützt werden sollen die Bewohner der Wohngemeinschaften - so die Überlegungen - durch einen eigenen noch zu gründenden Pflegedienst. „Dieser Pflegedienst stünde dann nur den Bewohnern des St. Vitus-Stiftes zur Verfügung und soll ausdrücklich keine Konkurrenz zu anderen Pflegediensten sein“, betont Ingo Knüver.

 

Projektgruppe schlägt bauliche Maßnahmen vor

Wie die konkreten baulichen Maßnahmen für ein erweitertes Angebot an Pflegeplätzen und die neuen Wohngemeinschaften aussehen sollen, damit beschäftigt sich seit geraumer Zeit eine Projektgruppe. Sie besteht aus den Leitungskräften des Stiftes und einem externen Berater. Vorgeschlagen hat die Projektgruppe einen Anbau an das zurückgebaute alte Krankenhaus mit zwei versetzten Wohntrakten in Nord-Süd-Ausrichtung mit direkter Anbindung an das Erd- und Obergeschoss des jetzigen Gebäudes. Alt- und Neubau sollen mit einem Wohnlebensraum verbunden werden, der durch einen Stationsstützpunkt und eine Verteilerküche räumlich in zwei Lebensbereiche unterteilt werden soll.

 

Dachgeschossausbau als Reserve

Die Bereiche für die Wohngemeinschaften sollen im Erdgeschoss des Neubaus mit einem separaten Eingang angelegt werden und eine Logistikverbindung zum Altbau haben. Im Obergeschoss des Neubaus sollen 24 Pflegeplätze entstehen. Das Dachgeschoss des Neubaus könnte als Reserve ebenfalls ausgebaut werden.

 

Im Bestandsbau sollen Pflegezimmer zugunsten von größeren Gemeinschafts- und Essräumen in den einzelnen Wohnbereichen und größeren Aufenthaltsräumen für die Mitarbeiter zurückgebaut werden. „Derzeit beschäftigten wir 133 Mitarbeiter, von denen 18 in der Ausbildung sind. Nach der Erweiterung würden wir mindestens 160 Mitarbeiter sein“, erläutert Knüver.

 

Erhalt des historischen Krankenhausgebäudes

Das ehemalige Krankenhaus, das Marienheim, soll freigelegt, saniert und rückwärtig mit dem Neubau verbunden werden. „Das Grundstück gehört der Kirche, die einer Überlassung der Fläche unter der Bedingung zugestimmt hat, das historische Gebäude zu erhalten. Dazu sollen die aus neuerer Zeit stammenden Anbauten links und rechts abgerissen werden. Das Stammgebäude soll dann nach der Restaurierung voraussichtlich einen Teil der Verwaltung beherbergen“, beschreibt Ingo Knüver.

 

Bedarf langfristig decken

„Die Maßnahmen zur Erweiterung des St. Vitus-Stiftes werden umfangreich aber sehr zielführend sein, denn unsere Absicht ist es, den Bedarf in der Region Olfen langfristig zu decken“, so Stephanie Benting von der Stadt Olfen, die gemeinsam mit dem Beigeordneten Alexander Höring die Geschäftsführung des St. Vitus-Stiftes inne hat. Durch die geplante modulare Bauweise bestehe die Möglichkeit, bei Bedarf weitere Langzeitpflegeplätze zu schaffen. Die angespannte Lage durch fehlende Kurzzeitpflegeplätze werde dann deutlich entzerrt. Die geplanten Wohngemeinschaften seien zudem personalschonender in der Pflege und deshalb angesichts des Pflegenotstandes erste Wahl. Außerdem könnten im Rahmen der jetzigen Planung die vorhandenen Strukturen beibehalten werden. „Bei dem geplanten Gebäudeaufbau würde keine zusätzliche Pflegedienstleitung oder Einrichtungsleitung benötigt“, so Stephanie Benting.

 

Zwei Jahre Bauzeit

„In diesem Jahr wird ein Architekt für konkrete Planungen beauftragt. Außerdem muss die Maßnahme detailliert den Kosten- und Leistungsträgern vorgestellt werden. Wenn alles nach Plan verläuft, dann können wir vielleicht 2024 mit den Baumaßnahmen beginnen. Für Neu- und Umbauten brauchen wir mindestens zwei Jahre Bauzeit“, so Bürgermeister Wilhelm Sendermann in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender des St. Vitus-Stiftes.

 


Stadtzeitung Ausgabe 04/2023

Text Foto: WK für Stadt Olfen