Tierische Bewohner
Poitou-Esel
Der Poitou-Esel, auf Französisch Baudet du Poitou, ist eine bedrohte Großeselrasse, die ihren Namen von der Region Poitou in Nouvelle-Aquitaine im Westen Frankreichs erhalten hat. Die Rasse ist seit dem 11. Jahrhundert bekannt und möglicherweise noch älter. Ursprünglich war sie vor allem in Südwestfrankreich verbreitet, doch heutzutage existieren nur noch wenige reinrassige Exemplare.
Die Hengste erreichen eine Widerristhöhe von 140 bis 150 cm, während die Stuten zwischen 135 und 145 cm groß werden. Charakteristisch für den Poitou-Esel ist sein massiger Körperbau sowie das lange, oft zottige Fell, das in der Regel dunkelbraun ist. Typisch sind außerdem weiße oder graue Partien um das Maul, die Augen und den Bauch, die fließend in das dunkelbraune Fell übergehen und häufig einen rötlichen Farbton aufweisen. Mitunter zeigt das Fell auch hellere Braunnuancen.
Mit einem Gewicht von bis zu 450 Kilogramm gilt der Poitou-Esel als der schwerste Esel der Welt. Die Tragzeit bei Stuten beträgt 360 bis 370 Tage.
Konikpferde
Das Konik, ein Name, der aus dem Polnischen stammt und „Pferdchen“ oder „kleines Pferd“ bedeutet, ist eine Ponyrasse aus Mittel- und Osteuropa. Diese widerstandsfähigen Ponys werden sowohl in der Landwirtschaft als auch bei der Pflege und dem Erhalt zahlreicher Naturschutzgebiete eingesetzt.
Koniks sind bekannt für ihren freundlichen, ruhigen und genügsamen Charakter. Sie zeichnen sich durch eine hohe Lebenserwartung und eine bemerkenswerte Menschenbezogenheit aus. Selbst Tiere, die in freier Natur aufgewachsen sind, zeigen kaum Scheu gegenüber Menschen.
Vor allem Fohlen suchen häufig den Kontakt zu Menschen. Innerhalb einer Herde treten Koniks gegenüber anderen, auch größeren Pferderassen, oft selbstbewusst und dominant auf.
Heckrinder
Das Heckrind, häufig irrtümlich als „Auerochse“ bezeichnet oder als dessen „Rückzüchtung“ angesehen, ist eine Hausrinderrasse, die in den 1920er Jahren entstand.
Ein typischer Heckbulle erreicht eine Widerristhöhe von etwa 140 cm, während Kühe im Durchschnitt 130 cm hoch sind. Das Gewicht liegt bei rund 600 kg, wobei massige Bullen bis zu 900 kg wiegen können. Im Vergleich zu modernen Milch- und Fleischrassen aus intensiver Landwirtschaft ist das Heckrind etwas kleiner, und es bleibt deutlich hinter der Größe des ausgestorbenen Auerochsen zurück, dessen Bullen eine durchschnittliche Widerristhöhe von 160 bis 180 cm und Kühe etwa 150 cm aufwiesen.
Wie bei vielen wildfarbenen Rinderrassen werden die Kälber zunächst braun geboren und wechseln ihre Fellfarbe in den ersten Lebensmonaten. Stiere sind häufig schwarz oder dunkelbraun, oft mit einem hellen Aalstrich entlang des Rückens, der jedoch auch fehlen kann. Gelegentlich haben sie einen heller gefärbten sogenannten Farbsattel. Es gibt zudem helle Varianten mit rötlich-beige bis grauer Färbung. Die Kühe zeigen eine ähnliche Farbvielfalt, von schwarz über rötlichbraun bis hin zu beige oder grautönig. Beide Geschlechter besitzen in der Regel ein weiß behaartes Maul, das sich deutlich vom dunkleren Kopfhaar abhebt.
Da das Heckrind aus Kreuzungen von Hochlandrindern und Steppenrindern hervorgegangen ist, haben viele Tiere vergleichsweise lange Hörner. Die Größe und Form der Hörner variiert jedoch stark, abhängig von der Zuchtlinie und dem individuellen Tier. Häufig erinnern sie noch an die der Ausgangsrassen und sind meist hell bis weiß mit dunklen Spitzen.
Weißstörche
Im Volksglauben spielt der Weißstorch die Rolle des Babybringers oder des Stifters ehelichen Friedens. Adebar, wie er auch im Volksmund genannt wird, hat sich wie kein anderer Vogel dem Menschen angeschlossen (Kulturfolger). Störche werden etwa 80 cm groß, wiegen bis 3 kg und sind mit 2 m Spannweite wahre Riesenvögel. Unverkennbar ist der weiße Körper, dessen Schwingen schwarz gefärbt sind. Besonders auffällig sind die langen, roten Beine und der knallrote Schnabel, der sich hervorragend dazu eignet, Insekten, Mäuse und Frösche zu sammeln. Berühmt ist das Klappern der Störche, das dazu dient, das Nest zu verteidigen und den Zusammenhalt des Paares zu festigen. (Quelle: NABU Berlin)
2006 errichtete die Stadt Olfen die beiden Storchenhorste in der Steveraue. Da bis 2008 leider kein Storch ein Zuhause in der Aue gefunden hatte, wurden die Horste nochmals aufgearbeitet und mit einem Gemisch aus Pferdedung und Holzschredder befüllt und aus Sträuchern ein Nest geformt. Diese Maßnahme führte dann endlich zum Erfolg, sodass sich am 5. April 2008 ein Storchenmännchen im Horst an der Kökelsumer Brücke niedergelassen hat. Ein Weibchen folgte nur wenige Tage später. Auch im zweiten Horst fand ein Storchenpaar sein Zuhause. Seitdem gibt es jährlichen Nachwuchs in den Storchenhorsten der Steveraue. Leider überleben aufgrund von Witterungsbedingungen und Angriffen durch andere Storchenpaare nicht alle Jungstörche. Dennoch kehren die Storchenpaare häufig zu den Horsten in der Olfener Aue zurück. Manchmal überwintern sie sogar dort.
Weitere Bewohner der Steveraue
Wildgänse wie die Graugans, die Nilgans und die Kanadagans sind ganzjährig auch als Brutvögel anzutreffen. Ebenso die Stockente und die Reiherente, das Bläßhuhn, das Teichhuhn und der Zwergtaucher. Die Rostgans ist als Durchzügler regelmäßig zu beobachten. Graureiher sind in der Aue ständig auf Nahrungssuche. Zwei Paare brüten inzwischen in unmittelbarer Nähe zur Aue in den Kronen von Fichten.
Eisvögel und Steinkäutze
Der Eisvogel hat in den vergangenen Jahren, auch bedingt durch die milden Winter, erfolgreich mehrere Bruten großgezogen. Als weitere Vogelarten in der Aue sind die Bachstelze und die Schafstelze aufzuführen. Auch ein Steinkauzpärchen kann im Bereich des Totholzhaufens am Eselstall in den Morgenstunden und in der Dämmerung beobachtet werden. In diesem Jahr hat es bereits zum zweiten Mal erfolgreich drei Jungvögel groß gezogen.
Verkauf von Tieren der Steveraue
Das Gelände der Steveraue ist auf ca. 120 ha begrenzt. Konikponys, Heckrinder und Poitouesel haben aber einen bestimmten Raumbedarf. Um den Tieren bestmögliche Lebensbedingungen bieten zu können, darf dieser Raumbedarf nicht unterschritten werden.
Dadurch ergibt sich von Zeit zu Zeit die Notwendigkeit, die Herden zu verkleinern und Tiere zu verkaufen. Gerade die Konikponys und Poitouesel eignen sich gut für den Freizeitbereich. Heckrinder und Poitou-Esel können auch als Zuchttiere eingesetzt werde