Wie funktioniert ein Naturbad?
Badespaß ganz ohne Chemie
In der Vergangenheit verband man mit dem Naturbaden oft das Waten durch Schilf und Röhricht, die Begegnung mit Schnaken, Fröschen und allerlei Kleintier. Nichts von dem prägt das moderne Naturbad heute. Saubere Wasserqualität und eigens angelegte Schwimmbecken zeichnen die neuen Standards von Naturbädern aus.
So auch in Olfen, wo die Wasserreinigung ohne Chemie ein besonderes Badeerlebnis bietet. Der Badebereich ist die nutzbare Wasserfläche des Naturbades. Er ist in eine Schwimmer -und Nichtschwimmerzone unterteilt. Die nutzbaren Wasserflächen verfügen über mehrere Überläufe, die so angeordnet sind, dass die gesamte Oberfläche der Schwimmerbereiche abgesaugt wird. Dadurch werden die Wasserflächen u.a. von Laub und Pollen gereinigt, damit keine organischen Substanzen zusätzlich im Schwimmteich sedimentieren können. Die durch die Besucher verursachte Wasserbewegung sorgt für die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff.
Das technische Feuchtgebiet
Die Wasserbecken selber unterscheiden sich optisch nicht von anderen Schwimmbecken. Das Herzstück des Olfener Naturbades ist das angrenzende technische Feuchtgebiet, das östlich des Badebereiches angelegt ist.
Kein gechlortes Wasser
Unser Wasser wird nicht gechlort! Bei dem Wasser im Naturbad handelt es sich um Wasser, welches nicht gemäß DIN 19643 aufbereitet und desinfiziert ist. Das Naturbad Olfen weist daher alle Badbenutzer auf das erhöhte Infektionsrisiko gegenüber aufbereitetem und mit Chlor desinfiziertem Wasser hin. Zum Schutz aller Badegäste bitten wir eindringlich darum, dass Badegäste mit ansteckenden Krankheiten und offenen Wunden das Baden unterlassen!
Neptunfilter
Die Wasseraufbereitung im Naturfreibad in Olfen wurde im Jahr 2020 saniert und erfolgt seitdem über einen beregneten Bodenfilter, eine sogenannte Neptunfilteranlage. Die Beschickung des Filters mit Beckenwasser wird im folgenden Hydraulikschema dargestellt.
Das Badewasser gelangt über Überlaufrinnen im Becken in den Schwallwasserschacht. Dieser dient gleichzeitig als Sandfang. Durch ein installiertes Lochblech wird der grobe Dreck hier aufgefangen. Das Wasser fließt über eine kommunizierende Leitung in den zweiten Schwallwasserschacht und wird von hier aus mittels zwei Pumpen auf den Neptunfilter befördert. Über die Sprenklerdüsen wird das Badewasser gleichmäßig über der Filteroberfläche verteilt.
Durch die Verdüsung wird auch der Sauerstoffeintrag im Wasser erhöht. Nach der Filtration läuft das Wasser über Drainagerohre ab und gelangt in den Reinwasserschacht und von hier aus weiter frei Gefälle in den Schacht im Pumpenhaus. Von hier aus wird das gereinigte Wasser zurück ins Becken, bzw. zu den Attraktionen befördert.
Die Wasserreinigung im beregneten Bodenfilter erfolgt im Wesentlichen durch zwei Mechanismen:
- Biologische Reinigung: Bakterien, die als Biofilm auf den Kornoberflächen des Filtergranulates entstehen, binden Nährstoffe und bauen Organik (Algen) und Krankheitskeime ab.
- Physikalisch/chemische Reinigung: Durch biologische Abbauprozesse werden Phosphate im Biofilm angereichert und nachrangig durch physikalisch / chemische Bindungen am Granulat gebunden.