Skip to main content

News

Erstellt:

Grußwort Wilhelm Sendermann
aus der Stadtzeitung

Stadtzeitung Ausgabe 06/2023.

Bürgermeister Wilhelm Sendermann

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, das wieder einmal im Zeichen von Krisen stand. 
Nach drei Jahren Corona-Pandemie haben wir alle gehofft, dass es wieder aufwärts geht. Stattdessen kam der Ukraine-Krieg mit entsetzlichen Folgen für die Menschen, die dort leben, flüchten mussten und vielfach bis heute keine Perspektive für ihr Land und für sich haben. Nicht genug damit, tobt jetzt auch in Israel ein Krieg gegen den Terror, der uns ebenfalls fassungslos macht.

 

Die Grenze des Machbaren erreicht

In Deutschland herrscht Frieden. Gott sei Dank. Und Deutschland hilft den vielen Menschen, die vor Krieg und Terror flüchten. Und das ist gut so. Nicht zu übersehen ist aber dabei, dass wir die Grenzen des Machbaren bei den damit verbundenen Fluchtbewegungen schon jetzt mit gravierenden finanziellen, aber auch emotionalen Folgen überschritten haben. Ich nehme einen deutlichen Kipppunkt in unserer Gesell-schaft wahr. Viele Menschen haben ihr Vertrauen in die Politik und in staatliche Institutionen verloren, weil sie sehen, dass Bund, Länder und Kommunen nicht mehr in der Lage sind, die vielen Geflüchteten ordentlich unterzubringen und vor allem sie in unsere Gesellschaft zu integrieren. Dazu bedürfe es auch weiterer Finanzmittel, die aber nicht mehr da sind. Die Verantwortlichkeiten werden hin und her geschoben und am Ende sind es die Kommunen und die überaus engagierten Ehrenamtler, die irgendwie versuchen, ihre Aufgaben zu bewältigen.


Beispiellose Kumulation von Herausforderungen


Die momentane Situation der kommu-nalen Haushalte ist derzeit geprägt von einer beispiellosen Kumulation von Herausforderungen. Das Ergebnis eines krisengetriebenen Zusammenwirkens von stagnierenden Steuereinnahmen und Zuweisungskürzungen, stark steigenden Kosten für Sachaufwendungen und Personal sowie stetig neuen Erwartungen an Leistungen der Daseinsvorsorge ist überall sichtbar. Die stark inflationäre Preisentwicklung und die steigende Zinslast sind nicht nur für alle Bürger, sondern auch für uns als Kommune erdrückend. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass der Fortbestand der kommunalen Selbstverwaltung in unserem Land derzeit auf dem Spiel steht. 


Gemeinsames Vorangehen


Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich mit dem Tenor breit: Wir werden in Deutschland der Sache nicht mehr Herr. Dabei geht es auch, aber lange nicht nur ums Geld, sondern um vielfach fehlende Perspektiven für jeden Einzelnen und dadurch resultierende verhärtete Meinungen, die trennen statt zu einen. Was wir meiner Ansicht jetzt am meisten brauchen, ist endlich wieder Einigkeit. Wir brauchen wieder ein konsequentes und wirksames Vorangehen und konkrete Herangehensweisen, um ein deutliches Licht am Ende des Tunnels zu zeichnen. Für jeden. Das würde ich mir wünschen.


Haushalt 2024 mit Einsparungen


Gemeinsam werden wir aber diese Zeit überstehen, wenn denn der Zusammenhalt stimmt. Dazu gehört für mich auch, sich ein wenig von Wunschvorstellungen zu lösen oder diese zumindest zu vertagen. Gerade ist nicht die Zeit, um Geld auszugeben, das an anderer Stelle gebraucht wird. Ja, wir sagen immer wieder, dass Olfen vergleichsweise gut dasteht. Das ist auch so und damit das so bleibt, haben wir für den Haushalt 2024 wieder Einsparpotentiale gefunden und möchten – nein wir müssen - auch an der einen oder anderen Stelle die Bürger moderat finanziell in die Pflicht nehmen. Denn das Ziel für die Gemein-schaft unserer Stadt ist, nicht doch noch in ein Schuldenloch zu fallen. 


Bei allen Problemen ist jetzt die Zeit, einmal zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen und sich dem Schönen zu widmen. 
Für mich ist dabei die Jahreswende auch immer ein Neuanfang mit positivem Ansatz. Vielleicht geht es Ihnen ja auch so. Deshalb wünsche ich Ihnen erst einmal ein besinnliches und auch frohes Weihnachtsfest und für das neue Jahr viel Gesundheit und Optimismus. Ich vertraue darauf, dass Olfen mit seiner gelebten Gemeinschaft auch weiterhin an einem Strang zieht, damit wir alle in eine gute Zukunft gehen. 


Ihr Wilhelm Sendermann