Geschichte
Ein Blick in die Geschichte von Olfen und Vinnum
Früheste Besiedlung
Die Region um Olfen und Vinnum wurde bereits in der Steinzeit besiedelt. Funde in Olfen-Kökelsum deuten auf menschliche Aktivitäten seit der letzten Kaltzeit (113.000 – 9.600 v. Chr.) hin. Die ersten sesshaften Ackerbauern und Viehzüchter kamen in der Jungsteinzeit (ca. 5.000 v. Chr.). Funde wie Werkzeuge aus Hirschgeweih in Vinnum und Spuren aus der Bronzezeit belegen eine kontinuierliche Besiedlung.
Römer und Germanen
Die Römer waren in der Region präsent, was durch Funde wie den Halterner Kochtopf belegt wird. In Olfen existierte von 11 bis 7 v. Chr. ein römisches Militärlager. Germanische Siedlungen bestanden parallel, wobei archäologische Funde auf die Rhein-Weser-Germanen hinweisen. Die Besiedlung in der Spätantike ist weniger dokumentiert. Erste Siedlungen können wieder für die Zeit des Frühmittelalters nachgewiesen werden.
Ortsnamen und deren Bedeutung
Der Name „Vinnum“ erscheint erstmals im 10. Jahrhundert und bedeutet „Siedelstätte an einem sumpfigen Weideland“. „Olfen“ wird erstmals 889 in einer Schenkungsurkunde erwähnt und bedeutet vermutlich „Ort an einem leichten Höhenzug“.
Entwicklung von Vinnum und Olfen
- Vinnum: Erste Siedlung an der „Hellstrate“ nach Bork und Altenbork. Im 16. Jahrhundert begann die Dorfentwicklung. Eine Schule existierte spätestens seit 1697.
- Olfen: Der Haupthof „Ulfloo“ entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer kleinen Ansiedlung und wurde 1436 erstmals als Stadt minderen Rechts bezeichnet. 1592 wurde Olfen befestigt.
Verwaltungszugehörigkeit
Seit 1831 verwalteten sich Vinnum und die anderen Bauerschaften als Gemeinde Olfen-Kirchspiel selbst. Im Jahr 1975 wurden Vinnum und Olfen-Stadt zur Stadt Olfen zusammengelegt und gehören seitdem zum Kreis Coesfeld.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl Olfens wuchs langsam von ca. 500 im Jahr 1500 auf 1.847 im Jahr 1905. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Kommunalreform 1975 stieg die Bevölkerung auf 12.999 im Jahr 2020.
Diese Zusammenfassung bietet einen Überblick über die lange und vielfältige Geschichte der Region Olfen und Vinnum, von den frühesten menschlichen Spuren bis zur modernen Stadtentwicklung.
Quelle: Leushacke, Johannes: Zum Wohl! - Bier- und Kneipengeschichte(n) aus Vinnum und Olfen. Ein Streifzug durch die Geschichte des Durstes und der Geselligkeit von der Frühzeit bis in die Gegenwrt. Herausgegeben vom Heimatverein Olfen e.V. Olfen, 2023
Chronik der Stadt Olfen
Werner Frese
"Olfen ist, wie Bodenfunde und das jüngst entdeckte Römerlager zeigen, ein seit Urzeiten besiedelter Grenzraum, dessen strategische Bedeutung die vielen befestigten Adelshäuser belegen. Um die Kirche auf dem 889 erstmals erwähnten Haupthof entstand eine Siedlung von Kaufleuten und Handwerkern, die im 16. Jahrhundert die Rechtes eine Wigbolds gewann.
Im 20. Jahrhundert prallten der Lippe mehr denn je zwei Welten aufeinander: hier Landwirtschaft und Handwerk, dort Industriegebiete; hier eine fest verwurzelte Bevölkerung, dort eine industrielle Reseverearmee; hier katholisches Milieu, dort proletarisches Klassenbewusstsein. Seit den 1960er Jahren entwickelt sich Olfen zu einem Knotenpunkt zwischen Ruhrgebiet und Münsterland und nutzt die Lage an der Grenze geschickt als Standortvorteil. Die Geschichte Olfens wird nun erstmals wissenschaftlich fundiert erzählt."
Erhältlich im Rathaus der Stadt Olfen für 29,95 €.
Digitaler Stadtrundgang
Heimatverein Olfen
Der Arbeitskreis Geschichte des Heimatvereins hat einen Digitalen Stadtrundgang erarbeitet und diesen auf der Homepage des Heimatvereins kostenfrei bereitgestellt.
Der Rundgang kann auf zwei unterschiedlichen Wegen erkundet werden: Entweder ganz bequem von Zuhause aus am heimischen Rechner, oder bei einem Stadtspaziergang mit dem eigenen Smartphone. Hierzu haben Mitglieder des Arbeitskreis Geschichte an bisher über 30 Stationen QR-Codes angebracht. Wer diese mit seinem Handy scannt, wird direkt auf eine Seite des Heimatverein weitergleitet, die interessante Informationen und zahlreiche Fotos zu dem historischen Ort liefert, an dem man sich gerade befindet. Bisher sind ein Großteil der Foto-Stelen (z. B. am Markt, am Hafen, an der alten Baumschule, am Stadtpark, an der Kirch-, Ost-, Neu-, Nordstraße u. v. m.) sowie die Gedenktafel zum Olfener Brand, das alte Pumpwerk sowie die ehemalige Papiermühle an der Lippe mit QR-Codes versehen. Von der Startseite des Heimatvereins führt ein Link direkt zum Digitalen Stadtrundgang.
Alternativ kann man den Digitalen Stadtrundgang mit allen Stationen auch direkt hier finden.
Naturschutzgebiet Steveraue
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