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Städtefreundschaft Velesmes Frankreich
Das Band der Freundschaft wurde weiter geknüpft

30-köpfige Delegation aus dem französischen Velesmes besuchte die Stadt Olfen - 3-tägiges Programm.

Floßfahrt mit den Gästen aus Velesmes.

Verabschiedung der Delegation.

„Es ist so schön, dass es in diesem Jahr geklappt hat. Die regelmäßigen Besuche zwischen Bürgern des Dorfes Velesmes in Frankreich und der Stadt Olfen lagen wegen Corona auf Eis. Jetzt können wir gemeinsam das Band der Freundschaft ganz persönlich weiter knüpfen“.

 

Uwe Koschela und Christoph Kötter gehören als Mitorganisatoren zu den Olfenern, die seit vielen Jahren die Beziehung zu den Bürgern des französischen Dorfes pflegen und regelmäßig Besuche und Gegenbesuche organisieren. Unermüdlich und engagiert dabei ist der Musikcorps der Stadt Olfen und die Stadt Olfen selbst.

 

In diesem Jahr begrüßten die Olfener eine 30-köpfige Delegation aus dem kleinen Dorf in Frankreich - gelegen im Département Haute-Saône in der Region Bourgogne-Franche-Comté -, das mit der Stadt Olfen ein besonderes Ereignis verbindet.

 

Schicksalsnacht im Jahr 1944

Vor nunmehr 78 Jahren - in der Nacht vom 8. auf den 9. September 1944 - bewahrte der aus Olfen stammende Geistliche Heinrich Niewind das kleine Dorf vor der völligen Zerstörung durch die deutsche Besatzungspolizei. In der Nähe des Dorfes hatte es zuvor einen Partisanenüberfall auf die sich zurückziehende Wehrmacht gegeben. In der Nacht verhandelte Heinrich Niewind mit der Besatzungspolizei und überzeugte sie, Velesmes nicht zu zerstören. Die mit Sprengstoff beladenen Lastwagen zogen wieder ab, die Bewohner waren gerettet.

 

Auf der Suche nach dem Retter

Ein Ereignis, das in Velesmes nie vergessen wurde und das dazu führte, dass viele Jahr später die Bürger von Velesmes gemeinsam mit dem damaligen Pfarrer Marcel Remillet nach dem Retter des Dorfes suchten und ihn schließlich fanden. Anfang der sechziger Jahre besuchte Pfarrer Heinrich Niewind die Gemeinde.

 

Beginn eines regelmäßigen Austausches

Nach dem Tod von Heinrich Niewind im Jahr1981 entwickelte sich zwischen Velesmes und Olfen ein regelmäßiger Austausch in Form von gegenseitigen Besuchen. Das Knüpfen von Freundschaften ist ein Ziel dieser Begegnungen, weshalb die Gäste stets in Gastfamilien untergebracht werden. So haben sich in den vergangenen 40 Jahren neben den „offiziellen Besuchswochenenden“ auch ganz private Treffen etabliert. 

 

Freundschaften und Gedenken

„Neben vielen persönlichen Begegnungen ist beiden Seiten auch immer wieder das Gedenken an diese besondere Nacht im September 1944 und damit an Heinrich Niewind wichtig“, erzählt Christoph Kötter. An den Besuchswochenenden finden deshalb auch kleine Festakte, ein Gottesdienst und ein Besuch des Grabes von Heinrich Niewind statt. In diesem Jahr wurde in der St. Vitus Kirche ein Festgottesdienst gefeiert, den Pfarrer Ulrich Franke zelebriert, der bereits am Samstagmorgen das Gedenken auf dem Friedhof begleitete. Anschließend waren Gäste und Gastgeber zu einem kleinen Festakt vor das Rathaus geladen. In diesem Rahmen erinnerten die Bürgermeister Jean-Paul Geoffroy und Wilhelm Sendermann in kurzen Ansprachen an die Bedeutung des gegenseitigen Austausches.

 

Fahne mit Wappen

„Die Freundschaft zu den Bürgern Velesmes vertieft sich von Jahr zu Jahr und kann nicht hoch genug geschätzt werden. Um hierfür auch ein äußeres Zeichen zu setzen, haben wird aus Anlass des diesjährigen Besuches eine Fahne mit beiden Wappen der Gemeinden herstellen lassen, die neben den Nationalflaggen ebenfalls am Rathaus gehisst werden und bei weiteren Gelegenheiten als Zeichen der Verbundenheit wieder zum Einsatz kommen wird“, so Bürgermeister Sendermann.

 

Fahrt mit der Antonia

Zum weiteren Verlauf des Besuchswochenendes gehörte ein Ausflug zum Bergbaumuseum in Bochum, ein gemütliches Beisammensein im Musikheim des Musikcorps und am Sonntagmorgen ein Treffen am neuen Naturparkhaus, wo Bürgermeister Sendermann Informationen zur neuesten Entwicklung Olfens gab und die Gäste aus Velesmes zu einer kleinen Führung und auch zu einer Floßfahrt mit der Antonia einlud.

 

Eintrag ins Goldene Buch

Nach einem Mittagsimbiss aus dem Restaurant der Füchtelner Mühle, Austausch von Gastgeschenken, Eintrag in das goldene Buch des Bürgermeisters und aller französischen Gäste sowie der Einladung zu einem Gegenbesuch in zwei Jahren in Velesmes wurden die Gäste mit ein klein wenig Wehmut verabschiedet. Es waren sich alle einig, dass die drei Tage noch lange als Erinnerung nachwirken werden.

 

Zum Abschied galt der Dank der Gäste und auch der Organisatoren besonders allen Gastgebern, den Mitgliedern des Musikcorps und auch der Stadt Olfen. „Es war wieder ein toller Besuch, bei dem wir uns sehr wohlgefühlt haben. Und ich verspreche, dass ich weiter Deutsch lernen werde “, so Bürgermeister Paul Geoffroy zum Abschluss des Besuche.

 

Freude auf ein Wiedersehen

„Es ist immer wieder schön, wie sehr sich die Freundschaften vertiefen und wie viele Menschen schon jetzt Interesse daran gezeigt haben, auch einmal das Dorf Velesmes zu besuchen“, berichteten Uwe Koschela und Christoph Kötter im Nachgang zu diesem besonderen Besuchswochenende. „Und was die Sprachbarrieren angeht, so gilt unser besonderer Dank den Dolmetscherinnen Gabriele Nottenkämper, Emanuelle Hof und Anne Schröder , die an allen Tagen dafür gesorgt haben, dass sich die Menschen noch näher kommen konnten.“

 


Text und Foto: WK für Stadt Olfen